Dem Standardmodell der Materie zufolge gibt es drei Sorten (“Flavors”) von Neutrinos: das Elektron-, Myon- und Tau-Neutrino. Sie sind gleichsam die Vettern des Elektrons und seiner schweren Geschwister Myon und Tauon. Mit ihnen zusammen werden sie zu den Leptonen gezählt. Im Gegensatz zu diesen sind Neutrinos aber nicht elektrisch geladen und unterliegen daher auch nicht der Elektromagnetischen Kraft. Alle Leptonen sind Elementarteilchen und bilden zusammen mit den Quarks die bekannte gewöhnliche Materie.
Wie jedem anderen Materieteilchen entspricht auch jedem Neutrino ein Antiteilchen. Diese Antielektron-, Antimyon- und Antitau-Neutrinos werden in der Alltagssprache der Physiker oft ebenfalls schlicht als Neutrinos bezeichnet. Möglicherweise sind Antineutrinos und Neutrinos sogar identisch – dann wären Neutrinos ihre eigenen Antiteilchen. Unbekannt ist auch, ob es noch weitere Neutrinos gibt, etwa “rechtshändige Neutrinos” (bezogen auf ihren Spin) oder “Sterile Neutrinos”, die nicht der Schwachen Wechselwirkung unterliegen, aber von spekulativen Erweiterungen des Standardmodells vorhergesagt werden.