Sie verzierten ihre Gefäße aus gebranntem Ton mit Bändern aus parallelen Linien oder Punkten, wonach die Archäologen ihre Kultur tauften. Die Linearbandkeramik setzte im heutigen Süddeutschland etwa um 5500 v.Chr. ein und endete abrupt – laut Fundlage in gewaltsamen Auseinandersetzungen – kurz nach 5000 v.Chr. Man wohnte überraschend komfortabel zu jener Zeit: Schätzungsweise sechs bis acht Menschen teilten sich ein hallenartiges Langhaus mit im Schnitt 20 mal 7 Meter Grundfläche. Ein bis zwölf dieser Holzhäuser mit Wänden aus lehmverputztem Rutenflechtwerk gab es zu Beginn der bandkeramischen Ära an einem Siedlungsplatz.
In der Nähe hatten die Menschen großflächig den Wald gerodet und Platz für Äcker geschaffen, wobei sie Regionen mit fruchtbarem Lössboden klar bevorzugten. Sie bauten Emmer und Einkorn an, die Urformen des Weizens, und auch Hülsenfrüchte. Sie züchteten Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Fasern aus Leinpflanze, Nessel und Baumbast verwoben sie zu Textilien. Anhaltspunkte, wie die Siedler aussahen, geben Tonfigürchen: Sie zeigen Frauen mit Lockenfrisuren und zu Haarkränzen gedrehten Zöpfen, während die Männer flache, dreieckige Kappen tragen – ein Mittelding zwischen Dreispitz und Baskenmütze.
Die Bandkeramiker waren die ersten Träger der “Neolithischen Revolution” hierzulande. Mit ihnen vollzog sich der Wechsel zur produzierenden Wirtschaftsweise des Neolithikums (Jungsteinzeit), die 9000 v.Chr. im nahöstlichen “fruchtbaren Halbmond” begonnen hatte und sich dann auch nach Europa ausbreitete.