Wüstensand bringt Algen zum Wachsen und könnte so künftig eine Waffe gegen den Treibhauseffekt werden. Das sagen niederländische Wissenschaftler, die im Labor die wachstumsfördernden Eigenschaften von eisenhaltigem Wüstensand nachwiesen. Da Algen einen Teil des Treibhausgases Kohlendioxid aus der Luft entfernen, könnte eine Düngung der Meere die Erwärmung der Erde möglicherweise verlangsamen. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Phycology (Dezember-Ausgabe).
Klaas Timmermanns und seine Kollegen vom
königlich-niederländischen Institut für Meeresforschung in Den Haag untersuchten im Labor das Wachstumsverhalten zweier verschiedener
Kieselalgenarten, die in den Meeren rund um den Südpol vorkommen. Das Wasser enthält dort sehr wenig Eisen, ein Spurenelement, das Algen zum Wachsen brauchen.
Gaben die Forscher in die Proben Sand aus den Wüsten Mauretaniens und Namibias zu, wuchsen die Algen deutlich besser, wobei der Sand aus Namibia besser abschnitt als der mauretanische. Einen verstärkenden Effekt konnten die Forscher auch erzielen, wenn sie dem Wasser gelöste Eisensalze zusetzten. Dabei kommt es jedoch nicht darauf an, möglichst viel Eisen zur Verfügung zu stellen, da die Algen nur eine bestimmte Menge des gelösten Metalls aufnehmen können. Die Forscher wollen nun testen, wie die Algen in den Weltmeeren auf Wüstensand reagieren und ihn möglicherweise als umweltverträglichen Dünger einsetzen. Sie hoffen, mit mehr Algen den Kohlendioxidgehalt der Luft reduzieren und damit den Treibhauseffekt mildern zu können.
ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel