Nach den Beobachtungen der Wissenschaftler scheint sich folgendes im Gehirn abzuspielen: Betrachtet jemand für einige Zeit eine Musterbewegung in eine Richtung, etwa nach links, so feuern die Neurone, die üblicherweise während der Betrachtung einer Linksbewegung stark aktiv sind, immer weniger. Wenn dann die Linksbewegung stoppt und die Person ein ruhendes Muster ansieht, feuern diese geblockten “Links-Neurone”, die auch in Ruhe spontan aktiv sind, weniger stark als gewöhnlich. Gleichzeitig sind die Neurone, die auf eine rechtsgerichtete Bewegung reagieren, von der Linksbewegung nicht beeinflusst worden. Da auch die “Rechts-Neurone” bei der Betrachtung unbewegter Objekte spontan feuern, sind sie nun also aktiver als die “Links-Neurone”. Zu diesem Zeitpunkt herrscht ein Ungleichgewicht zu Gunsten der Rechtsbewegung in der Aktivität der selektiven “Links-” und “Rechts-Neurone”. “Auch wenn es keine “wirkliche” Bewegung nach rechts gibt, scheint die Wahrnehmung dieser Bewegung auf Grund dieses Ungleichgewichtes, ausgelöst durch die “Verminderung” der Aktivität der selektiven linksgerichteten Neuronen, zu entstehen”, so Huk.
Die Wissenschaftler entdeckten im Experiment einen weiteren Punkt: Der neuronale Effekt verändert sich anscheinend mit dem Grad der Aufmerksamkeit, mit der das bewegte Objekt betrachtet wird. Die Ergebnisse weisen, laut Huk, darauf hin, dass diese Unausgeglichenheit zwischen den Neuronen manchmal mit einer allgemeinen Zunahme der neuronalen Aktivität vermischt sein könnte. Diese erhöhte Aktivität scheint, so Huk, aufzutreten, wenn jemand davon ausgeht, dass die Illusion erscheinen wird und sich darauf konzentriert.