In ihrer Studie zeigten Katherine Duncan von der Columbia University und ihr Team Probanden Objekte, die diese als neu, alt oder ähnlich einem anderen einstufen sollten. Die Objekte waren Bilder von Menschen, Äpfeln, Tischen oder auch Häusern. In einem weiterführenden Test untersuchten die Forscher dann , wie die Probanden auf diese Objekte reagieren, wenn sie sich sehr schnell entscheiden mussten. Sie konnten die Bilder in diesem Fall lediglich für eine bis zwei Sekunden sehen, denn diese Zeit nimmt sich das Gedächtnis für gewöhnlich, um die Entscheidung zu treffen: vertraut oder fremd? Die Forscher wollten so herausfinden, wie die Wahrnehmung im Kopf abläuft, wenn nicht genügend Zeit für ein bewusstes Abwägen und Bewerten zur Verfügung steht.
Dabei zeigte sich: Die Testpersonen tendierten eher dazu, einen Gegenstand als bekannt zu identifizieren, wenn ihnen der vorherige bekannt gewesen war . Im Gegenzug stuften sie auch Objekte eher als unbekannt ein, wenn der vorherige unbekannt gewesen war. Das zeige laut den Forschern, dass das Einprägen neuer Informationen sowie die Abfrage alter Erinnerungen die Wahrnehmung verändere, was dann wiederum einen Einfluss auf spätere Entscheidungen und auch auf die weitere Gedächtnisbildung haben könne.
?Warum erweckt ein Gebäude manchmal nostalgische Gefühle, und manchmal läuft man einfach daran vorbei, ohne es zu bemerken? Unsere Ergebnisse zeigen, dass es davon abhängen kann, ob wir gerade etwas aus unserem Gedächtnis abgerufen haben, das nicht einmal etwas mit dem Gebäude zu tun gehabt haben muss, oder ob gerade neue Eindrücke und Erinnerungen abgespeichert werden?, resümiert Duncan.