Bei mehr als 13 Prozent der getesteten Sportler lag der Natriumgehalt des Blutes deutlich unterhalb des Normwertes, ergab die Auswertung. Bei drei der Freiwilligen fanden die Forscher sogar einen extremen Natriummangel. Am stärksten ausgeprägt war der Mangel bei Läufern, die während des Laufs durch übermäßiges Trinken deutlich zugenommen hatten. Auch bei Teilnehmern mit erheblichem Über- oder Untergewicht war das Risiko für einen Natriummangel stark erhöht.
Um die Gefahr durch den Salzmangel zu vermeiden, sollte jeder Läufer sein Gewicht vor und nach einem Lauf bestimmen, empfiehlt der Mediziner Benjamin Levine in einem Kommentar. Eine deutliche Gewichtszunahme zeigt dabei, dass der Läufer mehr Flüssigkeit zu sich genommen hat als er durch die Anstrengung verloren hat. Freizeitläufer sollten daher nicht an allen Stationen während eines Marathons Pause machen und Wasser trinken, erklärt Levine.
Auch das Ausweichen auf Sportgetränke sei nur dann sinnvoll, wenn diese eine ausreichende Salzkonzentration enthalten. Viele der kommerziellen Fitnessdrinks sind jedoch mit zu wenig Salz versetzt und daher kaum besser als Wasser. Salzige Snacks während des Laufs können zusätzlich helfen, das Natriumgleichgewicht im Körper aufrecht zu erhalten. Auf keinen Fall sollten Sportler jedoch ganz auf das Trinken verzichten, denn nur bei einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr bleibt der Körper leistungsfähig.
Christopher Almond et al. (Harvard-Universität, Boston): New England Journal of Medicine, Bd. 352, S. 1550