Um den Effekt von Kälte auf den Wasserhaushalt und das Durstempfinden zu untersuchen, ließen die Forscher insgesamt 17 männliche Probanden entweder bei 4 oder bei 27 Grad Sport treiben. Dabei zeigte sich eindeutig, dass das Durstgefühl in der Kälte trotz gleichem Flüssigkeitsverlust um 40 Prozent niedriger war als bei den wärmeren Temperaturen. Außerdem war die Menge an Vasopressin im Blut der Probanden aus der Kühlkammer geringer als bei den anderen Freiwilligen.
In der Kälte verengen sich die Blutgefäße, damit möglichst wenig Wärme an der Körperoberfläche verloren geht, erklärt Kenefick die Ergebnisse. Dadurch steigt im Inneren des Körpers die Blutmenge an und dem Gehirn wird keine Volumenverringerung gemeldet. Die Folge: Die Vasopression-Produktion bleibt trotz des erhöhten Natriumgehalts im Blut gering und der Mensch verspürt keinen Durst.
Das ist besonders deswegen problematisch, weil eine Dehydrierung des Körpers kein typisches Sommerphänomen ist, wie viele Menschen annehmen. Gerade im Winter verliert der Körper beispielsweise beim Atmen und beim Schwitzen viel Flüssigkeit. Besonders das Schwitzen wird jedoch häufig nicht bemerkt, da der Schweiß in kalter, trockener Luft sehr schnell verdunstet.