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Wählerische Winkerkrabben

Erde|Umwelt

Wählerische Winkerkrabben
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Wählerische Winkerkrabbe
Kalifornische Winkerkrabben sind die wahrscheinlich heikelsten Tiere der Welt, wenn es um die Partnerwahl geht: Bis zu 100 Männchen testen die Weibchen, bevor sie sich für eines entscheiden. Das hat ein amerikanisches Forschungsteam bei Untersuchungen nahe Chula Vista in Florida herausgefunden. Ausschlaggebend für Wahl des Geschlechtspartners ist offenbar die Grösse der Nistöffnung in der Erde, die das Männchen für den späteren Nachwuchs anlegt. Von dieser Öffnung hänge nämlich die Überlebenswahrscheinlichkeit der Nachkommen ab, so die Forscher.

Während der Paarungszeit bohren die Männchen der Winkerkrabbe Uca crenulata Höhlen in die Erde, in denen sich später die Larven entwickeln können. Die Entwicklungszeit der Larven wird durch die Grösse sowohl des Baus als auch seiner Öffnung bestimmt. Eine optimale Höhlenöffnung gewährleistet ein rasches Entkommen der jungen Krabben, was die Gefahr, gefressen zu werden, stark reduziert. Idealerweise schlüpfen die Nachkommen dann, wenn der vierzehntägliche Gezeitenzyklus nachts seinen Höchststand erreicht hat. Ist die Höhle jedoch zu gross, bebrüten die Weibchen die Eier weniger lang: Die Jungtiere schlüpfen zu früh und verpassen den Höchststand der Flut.

Catherine de Rivera und ihre Kollegen beobachteten nun die Partnerwahl der Krabben in der Flussmündung des Sweetwater River in Chula Vista. Die Krabbenmännchen standen dabei vor ihren Höhlen und winkten den vorbeigehenden Weibchen mit ihren vergrösserten Scheren zu – ähnlich wie ein Mensch, der einen anderen heranwinke, stellten die Forscher fest. War ein Krabbenweibchen interessiert, musterte es zuerst das Männchen und kroch bei Gefallen in seine Höhle, um deren Grösse zu beurteilen.

Durchschnittlich beäugten die Weibchen 23 männliche Bewerber, bevor sie sich endgültig für einen entschieden, beobachteten die Forscher. Ein besonders wählerisches Weibchen testete innerhalb von 66 Minuten gar 106 Männchen und kroch in 15 Bauten hinein. Die Krabbenweibchen wählten meist ein etwa gleich grosses Männchen als Geschlechtspartner aus. Grosse Krabbenweibchen waren jedoch weniger heikel als kleine, denn viele der Höhlen waren so klein, dass die grösseren Weibchen gar nicht hineinkamen ? ein Ausschlusskriterium, das die Dauer der Partnersuche stark verkürzte.

Universität von Kalifornien, San Diego, Pressemitteilung

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ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
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