Die Evolution verläuft nicht immer so geradlinig wie viele annehmen: Einige Vertreter aus der Ordnung der Stabheuschrecken hatten im Laufe der Evolution schon einmal fliegen gelernt, ihre Flügel später wieder verloren und sich diese Fähigkeit 50 Millionen Jahre später erneut angeeignet. Das haben US-Forscher anhand eines genetischen Stammbaums herausgefunden. Über ihre Ergebnisse berichten die Biologen im Fachmagazin “Nature” (Bd. 421, S. 264).
In der Evolutionsgeschichte sei dies der erste bekannte Fall, bei dem eine so komplexe Fähigkeit wie das Fliegen zunächst aufgeben wurde und sich dann erneut entwickelt hat, erläutert Studienleiter Michael F. Whiting von der Brigham-Universität in Provo (USA). Der Biologe vermutet, dass die auf Blättern lebenden Heuschrecken ihre Flügel einst verloren hatten, um sich besser tarnen zu können. Viele Millionen Jahre später sei es bei einigen Arten jedoch wieder von Vorteil gewesen, fliegen zu können, weshalb diese relativ schnell erneut Flügel entwickelt hätten.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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