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Schnecken muss man weit werfen!

Erde|Umwelt

Schnecken muss man weit werfen!
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Cornu aspersum, Wikipedia, gemenfrei
Von den Petunien sind nur noch die Stängel übrig und der Salat ist zerlöchert: Die Fresslust der Schnecken treibt so manchem Gartenfreund regelmäßig die Wut-Röte ins Gesicht. Neben der chemischen Keule gibt es Haus-Mittel, um die gefräßigen Viecher in die Schranken zu weisen. Doch viele Hobbygärtner scheuen sich, die niedlichen Häuschen-Schnecken umzubringen und nutzen deshalb eine andere Strategie: Sie werfen sie einfach in hohem Bogen aus dem Garten. Diese Methode wirkt tatsächlich, berichten nun britische Forscher, doch nur wenn man die Tierchen mindestens 20 Meter weit wegschleudert. Erst ab dieser Entfernung versagt nämlich der Heimkehrinstinkt der Schnecken und sie bleiben im Zielgebiet. Doch einen Schnecken-Krieg mit der Nachbarschaft sollte man natürlich möglichst vermeiden, empfehlen die Forscher mit einem Augenzwinkern.

Neben den Nacktschnecken sorgen in vielen Gärten Europas auch die Häuschen-tragenden Schnecken der Art Cornu aspersum für Fraßschäden. Frühere Untersuchungen hatten bereits nahegelegt, dass die kleinen Mollusken einen Heimkehrinstinkt besitzen: Entfernt man sie von ihrem heimatlichen Standort, kommen sie oft wieder zurück. Dieses Verhalten haben die Forscher um David Dunstan University of London nun erneut systematisch untersucht.

Die kuriose Studie fand in einem typischen britischen Vorstadt-Garten statt, der von einer Schneckenplage heimgesucht wurde. Die Forscher markierten hier insgesamt 416 Schnecken durch Farbflecken auf ihren Häuschen. Sie brachten die Tiere dann unterschiedlich weit von ihrer Heimat weg und setzten sie dort aus. Rückkehrer markierten die Forscher anschließend erneut mit einem weiteren Punkt. So erfassten die Wissenschaftler über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg systematisch das Verhalten jeder Schnecke. Mit diesen Daten fütterten sie dann ihre Computer, um statistische Auswertungen durchführen zu können.

Schnecken-Krieg ist auch keine Lösung

Die Ergebnisse bestätigten, dass Cornu aspersum tatsächlich einem Heimkehrinstinkt folgt, berichten die Forscher. Doch die Ergebnisse zeigten, dass die Fähigkeit zur Heimkehr nicht allzu weit reicht: Bringt man die Schnecken mehr als 20 Meter weit weg, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie wieder in ihrem angestammten Heimatgarten auftauchen. Ein starker Wurfarm reicht demnach also theoretisch bereits aus, um die unliebsamen Schädlinge aus dem Garten zu verbannen.

 

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Die Wurf-Methode scheint zumindest in Großbritannien auch bereits durchaus üblich zu sein, berichtet David Dunstan: „Eine Umfrage hat kürzlich ergebend, dass einer von fünf Gartenbesitzern schon einmal Schnecken in den Nachbargarten geschleudert hat”. Doch wenn sich Nachbarn gegenseitig den Garten mit Schnecken bombardieren, sei natürlich niemandem geholfen, betont er. Deshalb sollte man gemeinschaftlich handeln, meint Dunstan: „Eine Garten-Gemeinschaft kann nur gewinnen, wenn alle ihre Schnecken auf Brachland aussetzen”.

Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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