Um dem Zusammenhang zwischen dem Konsum von Süßgetränken und gesundheitlichen Folgen beziehungsweise Todesfällen gezielt nachzugehen, haben die Wissenschaftler die Daten der sogenannten 2010 Global Burden of Diseases Study im Hinblick auf diese Faktoren ausgewertet. Es handelt sich um eine internationale Gesundheitsstudie, die Daten über die Gewohnheiten, Ernährungsweisen, den Gesundheitszustand und die Lebensdaten von Millionen Menschen aus allen Teilen der Erde umfasst.
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs
Durch komplexe statistische Auswertungen konnten die Forscher 133.000 Todesfälle durch Diabetes, 44.000 durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 6.000 durch Krebs mit dem intensiven Konsum von zuckrigen Getränken in Verbindung bringen. Überraschenderweise scheint das Problem nicht etwa in den reichen Ländern besonders verbreitet zu sein: 78 Prozent der Todesfälle im Zusammenhang mit hohem Konsum von Süßgetränken seien in Staaten mit niedrigen bis mittlerem Einkommensniveau zu verzeichnen gewesen, berichten die Wissenschaftler.
Von den neun untersuchten Regionen der Welt gab es vor allem in Lateinamerika und den Karibikstaaten die meisten Todesfälle. Eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Süßgetränken ist dabei Mexiko. Hier fanden die Forscher auch den stärksten Zusammenhang mit der Todesrate: Sie konnten 318 Todesfälle pro eine Million Erwachsener mit den süßen Trinkvorlieben verknüpfen. Im Vergleich dazu kommt Japan nur auf 10 Todesfälle pro Million Einwohner – es ist das Land mit dem weltweit geringsten Verbrauch zuckerhaltiger Getränke.
Aus diesen Ergebnissen geht den Forschern zufolge klar eine Botschaft hervor: Den Konsum von Süßgetränken sollte man in Grenzen halten. Die American Heart Association empfiehlt Erwachsenen nicht mehr als 450 Kalorien pro Woche durch zuckerhaltige Getränke zu sich zu nehmen. Bisher können die Forscher anhand ihrer Daten nur Aussagen zum Konsum von Süßgetränken bei Erwachsenen machen. Zukünftige Untersuchungen sollten nun gezielt auf die Auswirkung eines gesteigerten Verbrauchs bei Kindern blicken, sagen Gitanjali Singh und ihre Kollegen.