Die Vitamin-B-Familie ist um ein Mitglied reicher geworden: Japanische Forscher haben die Substanz Pyrroloquinolin-Quinon (PQQ) als weiteres Vitamin dieser Gruppe erkannt. Das berichten die Wissenschaftler vom Hirnforschungsinstitut RIKEN in Saitama im Fachmagazin “Nature” (Bd. 422, S. 832).
Laut den Arbeiten von Takaoki Kasahara und Tadafumi Kato ist PQQ an wichtigen Abbaureaktionen bei Mäusen und möglicherweise auch beim Menschen beteiligt. Unter PQQ-freier Ernährung zeigten Nager schwerwiegende Schäden: Die Tiere wuchsen nur langsam, konnten sich kaum fortpflanzen, hatten eine verletzliche Haut und ein geschwächtes Immunsystem, fanden die Forscher.
Damit erfüllt PQQ alle Kriterien für Vitamine: Die Substanz wird in kleinen Mengen benötigt, kann aber vom Körper nicht in ausreichender Menge selbst produziert werden. PQQ, das in Gemüse und Fleisch vorkommt, muss deshalb über die Nahrung aufgenommen werden. Da die Substanz sich gut in Wasser löst, ordnen die Forscher PQQ der B-Familie zu, zu der auch die alten Bekannten Folsäure oder Riboflavin gehören.
ddp/bdw ? Marcel Falk