Die Studienteilnehmer mussten sich an einen genau festgelegten Tagesplan halten. Am ersten Tag waren sie 16 Stunden wach und schliefen acht Stunden. Nach diesem Tag mit normalen Schlaf-Wach-Rhythmus folgte eine Phase des Schlafentzugs: Die Probanden durften 40 Stunden lang nicht schlafen – nur reden, lesen oder Filme schauen war erlaubt. Danach standen wieder acht Stunden Schlaf auf dem Programm.
Insgesamt verbrauchten die Testpersonen im wachen Zustand trotz körperlicher Inaktivität in 24 Stunden, in denen sie nicht schliefen, deutlich mehr Energie als im gleichen Zeitraum mit normalem Schlaf-Wach-Rhythmus, zeigte die Auswertung. Besonders ausgeprägt war der Effekt während der Nacht: Hier benötigten die wachen Probanden fast ein Drittel mehr Energie, als wenn sie schliefen.
Dies sollte jedoch niemand dazu verleiten, zu denken, man könne durch nächtliches Wachbleiben abnehmen, warnen die Forscher. Wie andere Studien zeigen, ist das Gegenteil der Fall: Schlafmangel führt auf Dauer zur Gewichtszunahme und außerdem zu Wahrnehmungsstörungen. Bleibt die Frage, warum der Körper in der Nacht nicht noch mehr Energie einspart. Die Forscher glauben, dass ein Teil Energie gleich in andere physiologische Prozesse investiert wird, die während des Schlafens aktiv sind. So werden beispielsweise neue Hormone produziert und freigesetzt sowie das Immunsystem gestärkt. Auch das Gehirn bildet in der Nacht neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und festigt so das tagsüber Erfahrene und Gelernte.