In die Studie wurden 884 Patienten des MD Anderson Cancer Center der Universität von Texas mit Blasentumoren einbezogen sowie 878 Personen ohne Erkrankung. Bei der Zusammenstellung wurden Alter, Geschlecht und Volksgruppenzugehörigkeit beachtet. Zur Datenerhebung verwendeten die Wissenschaftler den international üblichen Standardfragenkatalog, mit dem Ernährungsgewohnheiten festgestellt werden. Die Studienteilnehmer wurden dann in vier Gruppen je nach Menge ihres Fleischkonsums eingeteilt. Über drei Jahre lang wurden zudem Methoden der Fleischzubereitung und das Entstehen der drei am häufigsten festgestellten HAAs untersucht.
Bei der Gruppe mit dem höchsten Verbrauch an rotem Fleisch lag das Risiko einer Blasenkrebserkrankung um 50 Prozent über dem der schwachen Fleischesser. Vor allem die Ernährung mit Steaks, Koteletts und gebratenem Speck erwies sich als kritisch, aber auch scharf erhitztes weißes Fleisch von Huhn und Fisch erhöhte die Zahl der Tumorpatienten. Zudem erwies sich der Grad des Durchbratens als Kriterium: Die Studienteilnehmer, die halbgares Fleisch bevorzugten, reduzierten die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung um die Hälfte ? ein “medium” zubereitetes Steak ist also dem “well-done” vorzuziehen. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die Krankheit auch bei bestimmten genetisch bedingten Stoffwechselausprägungen öfter ausbrach.
“Unsere Forschung bekräftigt den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs”, erklärt Studienmitautor Xifeng Wu. “Die Ergebnisse bestätigen unseren Verdacht: Bei Menschen, die scharf angebratenes, frittiertes oder gegrilltes rotes Fleisch essen, steigt die Wahrscheinlichkeit von Blasenkrebs.” Die Wissenschaftler wollen nun ein Vorhersagemodell für ein individuelles Krebsrisiko erarbeiten, das Faktoren einbezieht wie Umwelt, Ernährung und Erbgut.