In ihrer Studie verwendeten die Forscher Ratten, die aus zwei speziellen Zuchtlinien für die Untersuchung von Übergewicht stammten. Um das unterschiedliche Verhalten der Ratten zu untersuchen, zeichneten die Wissenschaftler alle Bewegungen der beiden Rattentypen mit einem Sensor auf. Bei gleichem Gewicht und Nahrungsaufnahme zeigten schlank veranlagten Ratten dabei höhere Aktivität, indem sie sich häufiger putzten und umherliefen als die zur Fettleibigkeit neigenden.
Um nun den anregenden Effekt des Orexins bei den Versuchstieren zu überprüfen, spritzten die Forscher beiden Rattentypen diesen Botenstoff ins Gehirn. Es zeigte sich, dass die dünnen Ratten nun noch aktiver wurden als zuvor, die dicken hingegen nicht mit mehr Bewegung reagierten. Verantwortlich für diesen Effekt ist die geringere Anzahl der Andockstellen für Orexin im Gehirn der zum Übergewicht veranlagten Ratten. Wenn zu wenige Schlösser vorhanden sind, kann auch eine größere Anzahl Schlüssel nicht mehr Türen öffnen, erklären die Forscher.
Falls diese Ergebnisse auch auf den Menschen zutreffen, wäre mehr Bewegung sinnvoller als eine Diät, sagen die Wissenschaftler. Mit den neuen Erkenntnissen könnten neue Strategien gegen Übergewicht oder Medikamente entwickelt werden, die die Bewegungsaktivität erhöhen.