Anzeige
1 Monat GRATIS testen. Danach zum Jubiläumspreis weiterlesen.
Startseite »

Elefanten können rennen – in Zeitlupe

Erde|Umwelt

Elefanten können rennen – in Zeitlupe
elefant_onl.jpg
Elefanten können rennen, wobei sie ihre Hinterbeine benutzen, als ob Sprungfedern daran besfestigt wären.
Elefanten können entgegen bisheriger Annahmen nicht nur traben, sondern auch rennen: Beobachtungen britischer Forscher von Elefanten aus Zoos zeigen, dass die Tiere auf das doppelte ihrer normalen Laufgeschwindigkeit beschleunigen und dabei ihre Gangart ändern können. Als wären Sprungfedern an ihren Hinterfüßen befestigt, treiben sie so ihren schweren Körper vorwärts. Nach Ansicht der Wissenschaftler lässt sich diese ungewöhnliche Fortbewegungsart als Rennen einordnen.

Bereits in früheren Experimenten in Thailand konnten John Hutchinson und seine Kollegen zeigen, dass Elefanten sehr schnell laufen können. Die Tiere konnten sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 24 Kilometern pro Stunde bewegen. Die Wissenschaftler untersuchten damals allerdings vor allem die Höchstgeschwindigkeiten und weniger die Art und Weise, wie sich Elefanten beim Rennen fortbewegen. “Das Rätsel bestand stets darin, mit welcher Geschwindigkeit die Elefanten ihre Gangart ändern, also wann sie von schnellem Laufen in richtiges Rennen übergehen”, erklärt Hutchinson.

Nun beobachteten Hutchinson und sein Kollege Lei Ren fünf Elefanten aus britischen Tierparks, bei denen sie jeweils zwei Bewegungssensoren an ihren Füßen und zwei Sensoren an ihrem Rücken befestigten. Dabei trotteten die Dickhäuter nicht nur gemütlich umher, sondern wurden auch durch kleine Leckerbissen und von ihren Pflegern so angetrieben, dass sie die Strecke entlangrannten. Dabei erreichten die Elefanten eine Höchstgeschwindigkeit von nur etwa 13 Kilometern pro Stunde, was darauf hindeute, dass die Tiere nicht so trainiert waren wie ihre thailändischen Artgenossen aus der früheren Studie, so die Forscher.

Die Elefanten beginnen bei einem relativ niedrigem Tempo von etwa acht Kilometern pro Stunde zu rennen, zeigen sich die Biologen überrascht. Sie vermuten nun, dass viele große Säugetiere wie etwa auch Nashörner bereits bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten ihre Gangart ändern. Möglicherweise versuchen die Tiere auf diese Weise, ihre Balance beizubehalten und die Knochen und Muskeln zu schonen, so die Wissenschaftler. Hutchinson und seine Kollegen planen nun weitere Untersuchungen, um mehr über die Fortbewegung der Dickhäuter herauszufinden. “Denn womöglich besitzen Elefanten mehr als nur zwei Gangarten”, so Hutchinson.

Nature, Onlinedienst, DOI:10.1038/news070625-6 Originalarbeit der Forscher: Lei Ren, John Hutchinson (University of London): Journal of the Royal Society Interface, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsif.2007.1095 ddp/wissenschaft.de ? Claudia Hilbert
Anzeige
Anzeige
Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Youtube Music
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

pic|co|lo  〈Adj.; Mus.〉 sehr klein (als Zusatzbez. für Instrumente) ● Flauto ~ Pikkoloflöte … mehr

Herz|kam|mer  〈f. 21; Anat.〉 zusammenziehbarer Hohlraum im Herzen

Nicht|me|tall  〈n. 11〉 jeder Grundstoff, der nicht zu den Metallen gehört

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige