Offenbar kann AAV2 bei bereits entarteten Zellen einen ähnlichen Effekt auch ohne die Hilfe eines zusätzlichen Virus auslösen, entdeckten die Wissenschaftler um Meyers jetzt: Wurden nämlich Gebärmutter-, Brust- und Prostatakrebszellen mit dem AAV2-Virus infiziert, starben alle entarteten Zellen ungeachtet der Krebsart innerhalb von sechs Tagen ab, stellten die Forscher fest. Die Wissenschaftler glauben, dass das AAV2 die Krebszellen auf dieselbe Art und Weise tötet wie die papillomainfizierten Zellen. Weitere Studien sollen den genauen Mechanismus jedoch noch klären.
Das AAV2 ist also in der Lage, Krebszellen von gesunden Zellen zu unterscheiden, schließen die Forscher aus ihren Ergebnissen. Daraufhin infiziert das AAV2 die Krebszellen und tötet sie schließlich. Gesunden Zellen hingegen schadet das AAV2 nicht, halten die Forscher um Meyers fest. Dies mache das Virus zu einem möglichen Kandidaten für ein neues und für den Patienten gut verträgliches Therapiemittel gegen Krebs.
Craig Meyers ( Staatsuniversität von Pennsylvania, University Park) et al.: Beitrag auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Gesellschaft für Virologie, Hershey