Bei Patienten mit chronischem Husten sollten Ärzte auch die Nasennebenhöhlen überprüfen. Das schließt ein amerikanisches Medizinerteam um den Lungenspezialisten Kaiser Lim aus Computertomographie-Untersuchungen. Bei jedem dritten Patienten mit chronischem Husten fanden die Forscher eine Nasennebenhöhlenentzündung. Diese bleibt bei Routinediagnosen oft unerkannt.
Als chronisch bezeichnen Mediziner einen Husten, der länger als drei Wochen andauert. Oft husten die Patienten über Monate, ohne dass Ärzte eine Ursache ausfindig machen können. Den Untersuchungen von Lim zufolge übersehen Ärzte häufig eine Nasennebenhöhlenentzündung als möglichen Auslöser. Er untersuchte 132 Patienten mit chronischem Husten mit der Computertomographie (CT). Diese erzeugt Schnittbilder durch den Kopf. Bei 49 Patienten konnte Lim deutliche Hinweise auf eine Entzündung in den Nasennebenhöhlen ausmachen.
Um eine Nebenhöhlenentzündung als Ursache für chronischen Husten festzustellen, sollten Nasen, Ohren und der Rachen der Patienten genau untersucht werden, empfiehlt Lim. Allerdings ist die Nasennebenhöhlenentzündung nicht immer einfach zu diagnostizieren, da Symptome nicht immer eindeutig seien. Verschiedene Untersuchungen stünden zur Wahl. Bei der Rhinoskopie genannten Methode können Ärzte mit einem kleinen Endoskop die Nasengänge genau untersuchen. Auch Ultraschall, Röntgenaufnahmen oder CT-Bilder können die Befunde erhärten.
Kaiser Lim ( Mayo-Klinik, Rochester) et al.: Medizinkongress CHEST 2005 in Montreal. ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer