Kurzwelliges (hartes) UV-Licht ist ein gutes Desinfektionsmittel. Es tötet Viren, Bakterien und manche Parasiten. Am effizientesten ist Licht von 254 Nanometer Wellenlänge, dem Absorptionsmaximum bestimmter Bausteine der Erbsubstanz. Die DNA der Krankheitserreger wird durch das Licht so stark geschädigt, dass diese sich nicht mehr vermehren können.
Technische UV-Desinfektion in großem Stil wird zur Desinfektion von Abwasser sowie anderen Flüssigkeiten und Oberflächen verwendet. Vor allem zur Entkeimung von Trinkwasser setzt man UV-Licht immer häufiger ein. In der Schweiz werden rund 80 Prozent des Trinkwassers mit UV-Licht von schädlichen Keimen befreit, in Deutschland dürften es um die 20 Prozent sein, berichtet der Mikrobiologe Andreas Kolch, langjähriger Forschungsleiter bei ITT Wedeco in Herford, einem Hersteller von UV-Desinfektionsanlagen. In New York entsteht derzeit die weltweit größte UV-Anlage. Sie wird über 300 000 Kubikmeter Trinkwasser pro Stunde keimfrei machen.
Würde auch Sonnenlicht genügen? Ganz so einfach ist es nicht, denn gerade die benötigte kurzwellige UV-C-Strahlung wird vom Ozon in der Atmosphäre großteils abgefangen. Eine solare Desinfizierung kleiner Mengen von Wasser in PET-Flaschen wird zwar in manchen Entwicklungsländern vorgenommen. Doch das funktioniert nicht mit UV, da PET für diese Strahlung fast undurchlässig ist. Unter der tropischen Sonne sorgt vielmehr die große Hitze dafür, dass das Wasser in den Flaschen trinkbar wird.