Um nun zu testen, ob es auch angeborene Reaktionen auf angenehme Gerüche gibt, ließen Churchill und ihre Kollegen knapp dreißig Probanden an fünfzig verschiedenen Düften schnuppern und zeichneten gleichzeitig ihre Gehirnströme auf. Die Testteilnehmer stammten dabei aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan. Die Auswertung zeigte den Wissenschaftlern zweierlei: Zum einen rief ein und derselbe Duftstoff selbst bei Probanden mit gleicher Herkunft zum Teil sehr unterschiedliche Hirnreaktion hervor ? sogar dann, wenn die Teilnehmer die Wirkung des Dufts gleich beschrieben. Das zeige, dass die Reaktion auf Gerüche nicht nur von der Kultur abhänge, sondern auch von den individuellen Erfahrungen, schließt Churchill aus diesem Ergebnis.
Andererseits entdeckten die Wissenschaftler bei ihren Tests auch Düfte, die bei allen Probanden exakt die gleiche, entspannende Wirkung hervorriefen. Diese Reaktion müsse demnach angeboren sein, so die Forscher. John Behan glaubt sogar, eine Erklärung für diesen Effekt zu haben: Die hauptsächlich süßen und moschusartigen Düfte erinnern seiner Ansicht nach an den Geruch der Muttermilch und vermitteln deswegen ein derartig entspanntes Gefühl. Um welche Duftstoffe es sich dabei genau handelt, verraten die Forscher jedoch nicht.