Praktizierende Buddhisten sind auch nach wissenschaftlichen Kriterien glücklicher. So ist eine bestimmte Gehirnregion, der so genannte linke präfrontale Lappen, bei Buddhisten nahezu ununterbrochen aktiv ? ein für positive Emotionen typisches Merkmal. Das konnten mehrere Wissenschaftler mithilfe moderner neurologischer Untersuchungsmethoden zeigen, beispielsweise der Kernspintomographie. Mit einigen dieser neuen Erkenntnisse befasst sich der amerikanische Philosophieprofessor Owen Flanagan in der Zeitschrift “New Scientist” (24. Mai, S. 44).
Neurologen kennen mittlerweile zwei Hauptbereiche, die mit den Emotionen, Stimmungen und dem Temperament einer Person zusammenhängen: Dazu gehören einmal die Amygdala im Vorderhirn und zum anderen die präfrontalen Lappen. Aktivität im linken Lappen deutet dabei auf positive, im rechten auf negative Emotionen hin. Einer der ersten untersuchten praktizierenden Buddhisten zeigte nun die höchste bisher gemessene Aktivität im linken präfontalen Lappen, wie Owen Flanagan von der Duke-Universität” in Durham (USA) schreibt. Offenbar ist diese Gehirnregion bei diesen Anhängern Buddhas auch außerhalb ihrer meditativen Zustände aktiv. Erfahrene Buddhisten sind damit in der Lage, ihr Gehirn durch bestimmte Meditationstechniken so zu trainieren, dass es auf bestimmte Reize von außen nur noch mit positiven Emotionen reagiert.
Da immer mehr Menschen unter Depressionen oder negativen Stimmungen zu leiden haben, wäre es interessant, die buddhistischen Praktiken besser nachvollziehen zu können. Bisher werden Depressionen medikamentös bekämpft, doch kein Medikament kann einen Menschen glücklich machen.
Stefanie Offermann
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