Die Einnahme von Beta-Carotin kann offenbar bei gleichzeitigem Rauchen und Trinken unerwartete Folgen haben: Die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu entwickeln, ist deutlich erhöht. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute (Ausgabe vom 21. Mai). Bei Menschen, die nicht rauchen oder trinken, verringerte das Nahrungsergänzungsmittel dagegen das Darmkrebsrisiko um bis zu 44 Prozent.
Seit langem wird vielfach empfohlen, zur Vorbeugung beispielsweise von Hautkrebs Beta-Carotin einzunehmen, eine Vorstufe von Vitamin A. Diese schützende Wirkung ist nach neueren Studien jedoch umstritten. Auf den möglicherweise sogar schädigenden Einfluss des Nahrungsergänzungsmittels weisen nun John Baron von der Medizinischen Schule in Dartmouth (USA) und seine Kollegen in einer Studie an mehr als 850 Patienten hin. Bei Menschen, die regelmäßig rauchten oder mehr als ein alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nahmen, verdoppelte Beta-Carotin das Risiko, so genannte Adenome zu entwickeln, die Vorstufen von Darmkrebs.
Die Studie zeige, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel abhängig von bestimmten Verhaltensweisen der Menschen verschiedene Effekte hat, erklärt Baron. Die Ergebnisse machten deutlich, wie schwierig es sei, sichere und effektive Strategien gegen Krebs zu entwickeln.
ddp/bdw – Stefanie Offermann
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