Alkohol, Cola, aber auch in rauen Mengen genossene Gummibärchen tragen zu brüchigen Knochen bei. “Viel Cola frisst den Knochen”, sagte Professor Klaus Mann auf der Jahrestagung Angewandte Endokrinologie (Hormonwissenschaft) am Freitag in Hannover. Die Osteoporose (Knochenschwund), von der vor allem ältere Menschen und zu 90 Prozent Frauen betroffen sind, lasse sich durch bestimmte Hormone behandeln. Mit neuen Medikamenten ließe sich das Risiko von Knochenbrüchen um 80 Prozent senken.
Thema war auch die Volkskrankheit Bluthochdruck. Sie werde in jedem zehnten Fall durch Hormone hervorgerufen, sagte Professor Johannes Hensen vom Klinikum Hannover. Ursache seien häufig kleine gutartige Tumore an der Nebenniere. Durch Operationen könnten Patienten unter Umständen geheilt werden und so die lebenslange Einnahme von Medikamenten vermeiden. Bei fast 90 Prozent der 16 Millionen Bluthochdruck-Kranken in Deutschland sei die Ursache unklar. Ihnen empfehlen die Experten ausreichend Bewegung, weniger Salz im Essen und eine ausgewogene Ernährung.
Eine weit verbreitete Krankheitsursache ist Jodmangel, der zu einer vergrößerten Schilddrüse (Kropf) führen kann, sagte Forscher Klaus Mann. Nach wie vor hätten etwa die Hälfte der Bundesbürger über 50 Jahren einen Kropf. In dem vergrößerten Schilddrüsengewebe könnten sich nach einiger Zeit Knoten und Tumore ausbilden. Daher seien zur Abklärung Ultraschalluntersuchungen wichtig. Jodiertes Speisesalz im Haushalt sei hilfreich, Jodmangel lasse sich dadurch aber nicht vermeiden. Dazu müssten Bäcker, Fleischer und Industrie müssten dauerhaft jodhaltiges Salz verwenden.
dpa
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