In der Simulation verlangsamte das Salz den Gefriervorgang erheblich: Während reines Wasser innerhalb von 250 Nanosekunden komplett gefror, brauchte die am stärksten konzentrierte Salzlösung etwa doppelt so lang. Die Wassermoleküle ordneten sich dabei zunächst entlang gleichmäßiger Fronten zu Eis an, wobei die Salzionen immer wieder abgestoßen wurden, so dass sich die Dichte des Wassers reduzierte und eine neue Eisschicht dazukam. Schließlich brach die Kristallisationsfront zusammen, so dass eine hochkonzentrierte Salzlauge in einer Tasche im Kristall eingeschlossen wurde. Ein einziges Chlorid-Ion wurde bei der Simulation in das Kristallgitter eingebaut. Um den Prozess im Detail zu verstehen, seien jedoch noch weitere Studien nötig, schreiben die Forscher.
Das Gefrieren von Salzwasser spielt nicht nur im Meer eine Rolle, wo die schwere Salzlauge die Zirkulation der Meeresströmungen mit antreibt, sondern auch in Gewitterwolken. Auch für die Entsalzung von Meerwasser könnten die Ergebnisse der beiden Tschechen interessant sein.