Besonders interessant sei dabei der hohe Wassergehalt und die unglaublich gute Flexibilität der Gele, schreiben die Forscher: Bis zu 95 Prozent Wasser könne der Schneckenkleber enthalten, während selbst die flexibelsten künstlichen Klebstoffe fast ausschließlich aus Feststoffen bestehen. Zusätzlich fügen die Schnecken noch besondere Substanzen hinzu, die ähnlich wie die Tenside im Spülmittel die Oberflächenspannung des Schleims erniedrigen. Dadurch kann sich der noch flüssige Schleim viel besser über eine Oberfläche verteilen, was nach der Gel-Bildung die Haftfähigkeit deutlich erhöht. Auch das Haften an feuchtem Untergrund wird so ermöglicht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Biomaterialien wirken die Klebeproteine jedoch nicht ausschließlich auf die Zuckermoleküle im Schleim, sondern können auch andere Biopolymere miteinander vernetzen. So konnten die Forscher beispielsweise aus Agar- oder Pektinlösungen Gele herstellen, indem sie die Klebeproteine hinzugaben. Diese Gele waren deutlich fester als herkömmliche Agar- oder Pektingele, wie sie beispielsweise als Grundlagen für Gelees und Marmeladen verwendet werden. Die Forscher hoffen nun, in weiteren Untersuchungen die Eigenschaften der Klebeproteine genauer aufdecken und die Ergebnisse möglicherweise für die Entwicklung flexibler Klebstoffe verwenden zu können.