Für Umweltschützer sind Windkraftwerke auf hoher See, so genannte Offshore-Parks, ein zweischneidiges Schwert. Einerseits befürworten sie die umweltfreundliche Energiegewinnung, andererseits befürchten sie, dass die Zugrouten vieler Vögel über dem Meer durch die gewaltigen Turbinen blockiert werden und die Tiere in die Rotoren geraten.
Dass diese Ängste unbegründet sind, hat jetzt eine Studie von Forschern des Environmental Research Institute im schottischen Thurso bewiesen. Mark Desholm und Johnny Kahlert hatten ihre Untersuchungen bereits 1999 im dänischen Nysted Offshore-Windpark begonnen. Dort stehen in der Ostsee 72 Windkrafträder, die jeweils 69 Meter hoch sind. Jetzt sind die Radarmessungen, die zweimal im Jahr während des Vogelzugs stattfanden, ausgewertet. Das Ergebnis gibt Entwarnung: Die Tiere sind offenbar problemlos in der Lage, den Turbinen auszuweichen. Nur etwa jeder hundertste Vogel kam den Windrädern gefährlich nahe.