Befürchtungen, dass die Ausgaben jeden Gewinn weit überschreiten würden, bewahrheiteten sich nicht: Nach einer Anlaufphase von zwei bis drei Jahren mit höheren Kosten und geringer Ernte warfen die Anpflanzungen später kontinuierlich hohe Erträge von 3.500 Litern Ethanol pro Hektar ab. Energetisch besonders günstig schlägt hier zu Buche, dass die holzigen Reste der Pflanze, die nicht für die Zuckerherstellung verwendet werden, die zur Ethanolherstellung nötigen Bioraffinerien allein befeuern können und keine zusätzliche Energieversorgung nötig ist. Es bleibt sogar Strom für den Verkauf auf dem Markt übrig.
Nicht nur im Vergleich zu Benzin, sondern auch zu anderen Lieferanten von Biokraftstoff schneidet das Süßgras gut ab: Da es mehrjährig ist, muss nur selten Saatgut beschafft und ausgebracht werden, nicht wie bei Mais, Raps oder Getreide. Auch fixiert Rutenhirse mehr Kohlendioxid im Boden als diese und hat somit eine weitaus bessere Treibhausgasbilanz. Mit erweitertem Anbau und sorgfältiger Zucht könnte der Ertrag der Rutenhirse leicht um 20 bis 30 Prozent gesteigert werden, glauben die Agrarwissenschaftler. So könnte es in einigen Jahren fast ein Drittel des US-Bedarfs an Treibstoff decken.