Dabei stellten sie überraschenderweise fest, dass die Zelloberfläche des Makrophagen viel besser mit unscharfen als mit scharfen Bildern untersucht werden konnte. Durch eine mathematische Analyse kamen sie auch der Ursache dieses dem gesunden Menschenverstand widersprechenden Phänomens auf die Spur: Die Täler und Berge der Zelloberfläche wirken gewissermaßen als konkave beziehungsweise konvexe Linsen, und somit lässt sich die Krümmung der Zelloberfläche aus den Helligkeitsunterschieden des unscharfen Bildes berechnen.
Die Bewegung des Makrophagen konnte so anhand von dunklen und hellen Wellen, die durch das Bild wanderten, verfolgt werden. Da das Mikroskopbild allerdings bei dieser Methode unscharf sein muss, können die Krümmungen und Bewegungen der Zelloberfläche nur mit einer begrenzten Auflösung untersucht werden.
Den Forschern gelang es dennoch, den Einfluss der Stabilität des Zellgerüsts auf die Zellbewegung zu untersuchen. Dazu setzten sie den Makrophagen einem Medikament aus, das die Struktur dieses Gerüsts angriff. Daraufhin verschwanden die Wellenbewegungen ? die Bewegung des Makrophagen kam praktisch zum Stillstand.
Die Eleganz dieser Methode zur Untersuchung von Zellbewegungen liegt vor allem in deren Einfachheit, so Kollegen der Forscher. In weiteren Experimenten muss sich nun allerdings zeigen, ob die geringe Auflösung der Untersuchungsmethode biomedizinisch relevante Studien zulässt.