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Teilchenphysiker im Cyberspace

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Teilchenphysiker im Cyberspace
Wie verständigen sich Teilchenforscher, die über alle Kontinente verstreut sind? In erster Linie natürlich auf Tagungen. Aber die sind selten, die Anreise ist teuer und umständlich. Um den Informationsaustausch zu verbessern, wurde vor sieben Jahren am CERN, dem Zentrum für Elementarteilchenforschung in Genf, das World Wide Web entwickelt.

Obwohl sich das WWW längst zu einem Medium für jedermann verselbständigt hat, nutzen es die Physiker intensiv wie nie zuvor – neuerdings auch zur Selbstdarstellung. Das kann auch der Laie nutzen, um sich im Cyberspace über den Stand der Teilchenforschung zu informieren. Auf den meisten Web-Seiten wimmelt es zwar von Formeln, aber hin und wieder sind auch Perlen darunter, wenn Forscher ihre Gedanken populär formulieren. Erste Adresse im World Wide Web ist die CERN-Homepage. Laufende und geplante Experimente, CERN-Rechenzentrum, Theorieabteilung, Tagungsankündigungen, Stellenanzeigen, Telefonbücher – es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Vor allem die CERN-Bibliothek lohnt sich: Dort ist so ziemlich alles nachzulesen, was über Teilchenphysik je geschrieben wurde. Auch an den normalen Menschen denkt man bei CERN: Einen Überblick über die Aktivitäten des Forschungszentrums mit schönen Bildern bietet die ständige Ausstellung “Mikrokosmos”.
Was dem CERN recht ist, ist dem Fermilab billig: Die Forscher-Kollegen aus Chicago bieten einen Anfängerkurs, in dem sie grundlegend über Elementarteilchen und Beschleuniger informieren. Außerdem gibt es Erläuterungen zu den allerneuesten Ergebnissen am Teilchenbeschleuniger Tevatron.

Unabhängig von staatlichen Stellen oder großen Labors tummeln sich im Netz viele engagierte Einzelkämpfer, die über das Internet Kontakt mit Gleichgesinnten aufnehmen wollen. Natürlich sind darunter auch schräge Vögel, aber mindestens ebenso viele ernsthafte Physiker. Einer von ihnen ist Phil Gibbs: Der leidenschaftliche Teilchenphysiker und Taucher bietet auf seiner Web-Seite einen ausführlichen Grundkurs in Teilchenphysik an. Da finden sich Artikel wie “Die Herausforderung der Quantengravitation” oder “Das Geheimnis der Superstrings”, dazu eine Sammlung skurriler, aber auch ernsthafter Theorien. Gordon Kane ist Professor an der Michigan Universität in Ann Arbour. Er hat sich die Mühe gemacht, einen Vortrag, den er für eine Konferenz in Indianapolis ausgearbeitet hat, für Laien zu übersetzen: ” Supersymmetrie – was ist das? Status? Warum ist sie so wichtig?”
Eine Stufe anspruchsvoller – und nur noch für den Physiker genießbar – ist die “Higgs boson page”, eine gute Zusammenfassung der aktuellen Theoriediskussion. Dasselbe gilt für das “Teilchen-Abenteuer”. Dieses Angebot verfolgt das Ziel, Teilchenphysik verständlich darzustellen.

Wer die deutsche Sprache vorzieht, hat es im Internet nicht leicht. Allemal lohnend ist ein Ausflug zum DESY, dem Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg, Zentrum der Teilchenforschung in Deutschland. Man erfährt dort alles über die Experimente am DESY und ihren theoretischen Hintergrund. Eine Verbindung zur Bibliothek gibt es ebenso wie Bilder von den Detektoren sowie Namen und Adressen aller Forscher. Wie beim CERN sind hier die Hyperlinks zu den internationalen Hochenergielabors obligatorisch.

Auch prächtige Blüten der Phantasie finden sich unter den Theorien und angeblichen Weltformeln. Manche fordern den Spott geradezu heraus – zum Beispiel. Dort werden Wissenschaftler und ihre Theorien durch einen “Verrücktheitsindex” mit 1 bis 40 Punkten bewertet.

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Brigitte Röthlein
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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