Der Kristall selbst besteht aus sich abwechselnden Schichten eines Leiters und eines Isolators. Bei niedrigen Temperaturen ordnen sich die Leitungselektronen des Kristalls in einer von dessen Struktur festgelegten Weise an, so dass die Leitfähigkeit stark herabgesetzt wird. Diese starre Ladungsordnung kann dann durch das Anlegen eines Gleichstroms zerstört werden.
Terasaki vergleicht diesen Vorgang mit dem Schmelzen von Eis ? nur dass durch die räumliche Struktur des Kristalls der Stromfluss zusätzlich zeitlich moduliert wird, so dass ein Wechselstrom entsteht. Neben möglichen Anwendungen in der Elektronik kann der Kristall auch als ein gutes Modellsystem für thermodynamische Untersuchungen dienen, so die Forscher.
Bevor ein derartiger Kristall allerdings in der Elektrotechnik eingesetzt werden kann, ist noch eine ganze Menge Forschungsarbeit nötig. Zum einen büßt der Kristall seine Funktionsfähigkeit bei Raumtemperatur ein. Zum andere ist auch sein Aufbau sehr kompliziert. Terasaki hofft daher, einen nichtorganischen Ersatzstoff mit der gleichen Funktionsweise zu finden.
Nature, Band 437 Seite 522