Tipp 1: Beim Verbinden auf Sicherheitssoftware achten
Von der Grundlage her handelt es sich beim Auto auch nur um einen Computer. Und bei diesem gilt in der Regel, dass nicht alle Devices »einfach so« mit ihm verbunden werden sollten. Schon zu Diskettenzeiten wusste man, dass Risiken bestehen. Natürlich werden in Autos keine Disketten eingesteckt, doch ist es ziemlich gängig, ein Smart Car mit einem Smartphone oder Tablet zu verbinden. Schon aufgrund der musikalischen Unterhaltung, der Streckenplanung oder auch zum Abrufen von Nachrichten ist dies sinnvoll. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn:
- Schutzsoftware – grundsätzlich sollten Smartphones und Tablets ohnehin mit einer Virenschutzsoftware versehen sein, immerhin wird von den Geräten vermehrt Onlinebanking ausgeführt. Diese Software schützt am Ende jedoch auch das Smart Car, denn spezielle Viren könnten die Steuerung des Gefährts durchaus lahmlegen oder aber kontrollieren.
- Berechtigungen – auch auf die Berechtigungen kommt es an. Auf welche Bereiche darf das Auto zugreifen und in welche Bereiche darf das Smartphone eingreifen? Wer beispielsweise einfach nur das Smartphone für Musik und Streckenplanung verbindet, der braucht keine Berechtigungen über die Steuerung freizugeben.
Zudem ist wichtig, das Smart Car nur solange am Netz zu halten, wie es notwendig ist. Das ist üblicherweise während der Fahrt der Fall. Smartphone und Tablet mit dem Auto zu verbinden, dann das Auto abzustellen und eine Verbindung in der Zwischenzeit aufrechtzuerhalten, ist wiederum ein Risiko.
Tipp 2: Ein VPN nutzen
Die Nutzung eines VPN ist unterwegs grundsätzlich sinnvoll und ist auch bei Smartphones und Tablets ratsam. Gerade mobile Hotspots sind per se unsicher, da der Zugang quasi unkontrolliert erfolgt und Daten mühelos abgefangen werden können. Während die virtuellen privaten Netzwerke, kurz VPN, früher eher eine Lösung für Kenner und Nerds waren, so sind sie heute oft schon Teil der Internetsecurity oder können für kleines Geld völlig unkompliziert erworben werden. Aber was ist VPN und warum ist es so praktisch?
- Verschleierung – sportlich betrachtet gleicht das VPN einer Spielhälfte eines Fußballfeldes, in der sich der Ball ständig über zig Stationen hin und her gespielt wird, bis er endlich in die gegnerische Hälfte gelangt. Nur sind auf dem VPN-Spielfeld noch unzählige andere Nutzer zugegen, die dasselbe machen. Es ist also immens schwer bis unmöglich festzustellen, von welcher Stelle eigentlich der Ball, also die Daten, ins freie Internet geschossen wurden. Hacker können also keine Datenverbindungen zurückverfolgen und diese abgreifen. Zugleich haben sie keine Chance, Malware auf diesem Wege zurück an den Empfänger zu schicken.
- Zugriffe – das Problematische an Smart Cars ist nicht, dass ein Hacker die Kontrolle über das Gefährt während einer Fahrt erlangen könnte. Doch mittels der übertragenen Daten wäre es möglich, den Schlüsselcode zu erhalten und das abgestellte Fahrzeug zu entwenden. Werden jedoch keine Daten zuverlässig und offen übertragen, können auch diese notwendigen Informationen nicht abgefangen werden.
- Fehler – viele Hacker oder Schadprogramme setzen auf kleinere Fehler oder Vorfälle, die den Bediener des PCs oder des Autos in den schieren Wahnsinn treiben. Kann sich ohne VPN ein Hacker Zugriff verschaffen, so könnte er beispielsweise ständig die Notfallsoftware auslösen, beständig Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte ruft. Genau dies kann bei wiederholten Vorfällen für den Fahrer teuer enden, denn er hat irgendwann die »Scherzanrufe« zu bezahlen.
Unabhängig von der Nutzung im Auto ist es immer sinnvoll, ein Smartphone oder Tablet via VPN zu schützen. Das gilt übrigens auch für das Heimnetzwerk. Doch gerade unterwegs können schnell Daten abgegriffen werden und niemand möchte wohl, dass die Log-in-Daten von PayPal oder vom Onlinebanking in falsche Hände geraten.
Tipp 3: Sicherheitssoftware updaten
Moderne Autos stecken voller Technik. Und dass diese Fehlerquoten aufweist, ist heute kein Geheimnis mehr. Doch auch die Technik in ausgelieferten Autos ist nur solange aktuell, bis der Wagen vom Hof rollt. Da Autos längst zu fahrenden Computern geworden sind, ist es notwendig, auch deren »Betriebssystem« zu updaten. Einzig auf diese Weise können mögliche Fehlerquellen behoben werden oder schlichtweg Sicherheitslücken gestopft. Aber wie gelingt das?
- Werkstatt – in der Regel wird die Software über die Werkstatt geupdatet. Dies geschieht mindestens im Rahmen der üblichen Intervallwartungen, sollte aber auch bei Reparaturen durchgeführt werden.
- Herstellermeldung – gleichfalls geben Hersteller Meldungen heraus, die mit den Rückrufen gleichgesetzt werden können. Betroffene Fahrzeuge sollen zu einer Vertragswerkstatt gebracht werden, in der sie nun mit dem neuen Update versorgt werden.
Eigenständig ist das Update nicht möglich, und wenn es das wäre, so wäre es nicht ratsam. Es kann gut sein, dass ein Update Änderungen an Komponenten erfordert, die ein Laie nicht ausführen kann. Beispiel Abstandssensoren: Müssen diese nachjustiert werden, könnte es sein, dass ein Fahrer gegen den Laternenmast fährt, weil ihm der Sensor grünes Licht gegeben hat.
Fazit – das Auto wie einen Computer behandeln
Umso smarter und vernetzter Autos werden, desto mehr müssen sie auch wie echte Computer behandelt werden. Sie bieten Angriffsflächen, doch wo beim PC eventuell der Bildschirm dunkel wird, könnte das Auto plötzlich auf 220 Stundenkilometer beschleunigen, ohne dass der Fahrer eingreifen kann. Somit sollte auch bei der Verbindung zu anderen Geräten Vorsicht geboten sein. Nur geschützte Smartphones und Tablets dürfen mit dem Auto verbunden werden, denn gerade Laien können nur schwer abschätzen, wo und wie sich Schadprogramme verbreiten. Zugleich gilt, ein VPN zu nutzen und die Sicherheitssoftware regelmäßig in der Werkstatt updaten zu lassen. Kommt ein Schreiben vom Hersteller, gilt ohnehin: Die nächste Fahrt führt in die Werkstatt.
27.05.2020