Die schwedischen Forscher kamen allerdings in ihren Experimenten zu dem umgekehrten Ergebnis. In ihrer Studie untersuchten sie das Vorbeiströmen von Luft an einer rechteckigen Platte. Die Luft war dabei mit feinen Rauchpartikeln durchsetzt, so dass die Strömungslinien mit einer Kamera aufgezeichnet werden konnten.
Wie erwartet traten ab einer gewissen Strömungsgeschwindigkeit turbulente Störungen sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite der Platte auf. Als die Forscher nun aber eine der beiden Seiten durch das Anbringen kleiner Zylinder einer Höhe von nur etwa 1,4 Millimetern aufrauten, verringerten sich zu ihrer Überraschung die auf dieser Seite ausgelösten Turbulenzen.
Die kleinen Zylinder lösten nämlich winzige Luftwirbel aus, die laut Fransson die Viskosität der vorbeiströmenden Luft ein wenig erhöhten. Ebenso wie Honig im Vergleich zu Wasser ohne große Turbulenzen an einem Körper vorbeiströmen kann, verringerte sich der Reibungswiderstand der Platte in Luft mit einer effektiv erhöhten Viskosität.
Die Forscher wollen nun den Einfluss rauer Oberflächen auf die Aerodynamik von Flügeln genauer untersuchen, um abzuschätzen, ob deren praktischer Einsatz tatsächlich den Treibstoffverbrauch von Flugzeugen verringern könnte.