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Quantenpaste macht's gemütlich

Technik|Digitales

Quantenpaste macht's gemütlich
Eine Beschichtung kleinster Kristalle macht aus dem Licht blauer Leuchtdioden ein angenehmes weißes Licht. Die von amerikanischen Forschern entwickelten Kristalle sind nur weniger Nanometer (Millionstel Millimeter) groß und bestehen aus den Elementen Cadmium und Selen.

Die winzigen Kristalle bilden so genannte Quantenpunkte, in denen die Elektronen aufgrund quantenphysikalischer Gesetze nur bestimmte Energiewerte annehmen können. Michael Bowers und seine Kollegen von der Vanderbilt-Universität in Nashville entdeckten nun, dass diese Quantenpunkte weißes Licht abstrahlen, wenn sie aus 33 oder 34 Cadmiumselenid-Atompaaren bestehen.

Diesen Fund verdanken die Wissenschaftler einem Zufall: Der Student Bowers sollte zunächst möglichst kleine Quantenpunkte herstellen. Solche nanometergroßen Kristalle werden beispielsweise in der Biologie als Leuchtsubstanzen eingesetzt und umfassen meist einige tausend bis zehntausend Atome. Bowers stellte immer kleinere Kristalle her. Bei der Untersuchung von Quantenpunkten bemerkte der Wissenschaftler, dass diese bei genau 33 oder 34 Atompaaren weißes Licht aussenden, wenn sie mit ultravioletten Laserstrahlen angeregt werden. Das ist außergewöhnlich, da Quantenpunkte bislang nur als einfarbige Lichtquellen bekannt sind.

In weiteren Versuchen konnten die Forscher zeigen, dass die Quantenpunkte auch durch eine blaue Leuchtdiode (LED) zum Leuchten gebracht werden können. Dazu beschichteten sie eine kommerziell erhältliche LED mit einer quantenpunkthaltigen Paste. Das Weißlicht dieser Hybrid-LED hat zwar einen leichten Gelbstich, doch wird dies als angenehmer empfunden als das kalte weiße Licht bisheriger Leuchtdioden. Nun versuchen die Forscher, die Quantenpunkte direkt mit elektrischem Strom zum Leuchten anzuregen. Mit einer solchen Quantenpaste könnten beliebige Gegenstände wie mit einer Farbe bestrichen und zum Leuchten gebracht werden.

Michael Bowers et al. ( Vanderbilt-Universität in Nashville): Journal of the American Chemical Society (Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1021/ja055470d) ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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