Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Rensselaer Technologieinstituts im US-Bundesstaat New York glaubt, dass in den nächsten Jahren eine Revolution in der Lichtquellentechnologie stattfinden wird. Auf Leuchtdioden basierende, “intelligente” Lichtquellen könnten ihrer Ansicht nach dank einer Sensorelektronik auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren und so ihr ausgestrahles Licht variieren. Darüber berichten die Forscher im Fachmagazin Science (Bd. 308, S. 1274).
Dass auf Halbleiterdioden beruhende Leuchtdioden energiesparender als herkömmliche Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren sind, ist schon seit vielen Jahren bekannt. In ihrer Studie haben sich Fred Schubert und seine Kollegen nun jedoch mit einer Anzahl weiterer und oft übersehener Vorteile dieser Lichtquellen beschäftigt. So lässt sich beispielsweise das Spektrum des von Leuchtdioden ausgestrahlten Lichts mit relativ einfachen Mitteln variieren. Auf diese Weise können etwa die Farbtemperatur, die spektrale Verteilung der ausgestrahlten Energie oder die Polarisation einem gewünschten “Lichtprofil” angepasst werden – zum Beispiel, um die Beleuchtung eines Arbeitsplatzes dem natürlichen Rhythmus des Sonnenlichts anzupassen.
Ein weiterer Vorteil von Leuchtdioden besteht in ihrer hohen Modulationsfrequenz ? sie können viele Male pro Sekunde ein- und ausgeschaltet werden. Eine derartig hohe Blinkfrequenz wird von dem menschlichen Auge nicht wahrgenommen und könnte daher zur Übertragung von Informationen genutzt werden. So könnte etwa ein plötzliches Abbremsen eines Automobils über dessen Bremslichter an das folgende Fahrzeug in Form einer Blinkfrequenz vermittelt werden, so dass sich dieses automatisch der veränderten Verkehrssituation anpasst.
Bevor diese Visionen Wirklichkeit werden können, muss Schubert zufolge allerdings erst eine neue Generation von Leuchtdioden mit verbesserter Lichtausbeute über den gesamten sichtbaren Bereichs des Spektrums entwickelt werden.
Stefan Maier