DNA kann als aktive Substanz in hochempfindlichen Lichtdetektoren eingesetzt werden. Darüber berichtet ein italienisches Forscherteam in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes Applied Physics Letters. Der von den Forschern gebaute Detektor ist zweimal so empfindlich wie kommerzielle Halbleiterdetektoren.
Die Forscher um Ross Rinaldi vom Nationalen Laboratorium für Nanotechnologie des Nationalen Physikinstitutes von Italien kristallisierten die Nukleosidbase Desoxyguanosin als Brücke zwischen zwei Elektroden aus. Wenn Licht auf diese Nukleosidbrücke trifft, entsteht eine Spannung zwischen den Elektroden. Diese Anordnung kann damit als Lichtdetektor eingesetzt werden. Die Lichtempfindlichkeit der Nukleosidbase ist dabei ungefähr doppelt so hoch wie die von herkömmlichen Halbleiterdetektoren. Die Forscher erwarten, dass organische Moleküle wie DNA zu einer Flut von neuen Anwendungen in der integrierten Optik führen werden, sobald das Problem der nahtlosen Integration dieser Moleküle mit herkömmlicher Halbleitertechnologie gelöst ist.
Desoxyguanosin ist eine von vier in der DNA vorkommenden Basen. Diese vier Basen mit Abkürzungen A, T, C, und G codieren das gesamte menschliche Erbgut. Die optischen Eigenschaften dieser Basen sind bisher noch weitgehend unbekannt.
Stefan Maier
Teilen: