Goldgräberstimmung mit Blick auf die Ozeane: Forscher und Entwickler wollen das Meer zur Energie- und Rohstoffquelle der Zukunft machen. In der September-Ausgabe berichtet Bild der Wissenschat über entsprechende Konzepte sowie die Chancen und Risiken beim „Griff nach dem Meer“. Zudem stehen Bemühungen zur Wiedergutmachung des marinen Müllproblems im Fokus des Titelthemas.
Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch schon die Meere – doch durch moderne Technologien ergeben sich nun neue Nutzungsmöglichkeiten, die über den Fischfang und die Schifffahrt hinausgehen. Dabei steht ein Aspekt im Fokus, der sich in der Gewalt der Wellen und Strömungen sowie in den Gezeiten widerspiegelt: die unerschöpflich wirkende Energie der Wassermassen. Diese Quelle könnte man vor allem vor dem Hintergrund der Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit anzapfen, so die Hoffnung. Bisher wird das Potenzial noch wenig genutzt – doch nun sind nach ersten kleinen Prototypen von Wellen- oder Strömungskraftwerken größere Anlagen geplant.
Welche Potenziale diese Techniken als Energiequelle besitzen und welche Hürden es noch zu überwinden gibt, darüber berichtet der bdw-Autor Rainer Kurlemann im Artikel „Die Kraft der Wellen“ des dreiteiligen Titelthemas. Er präsentiert darin etwa Konzepte, bei denen aus der Wasserbewegung Energie gewonnen wird, um auf schwimmenden Inseln elektrischen Strom zu erzeugen. Ein wichtiger Vorteil gegenüber Wind- oder Solarkraft ist generell, dass sich durch die marine Energiegewinnung kontinuierlich Strom erzeugen lässt. Besonders attraktiv sind dabei Regionen mit starken Gezeitenunterschieden, geht aus dem Artikel hervor.
Nutzungsmöglichkeiten sowie Wiedergutmachungs-Potenzial
Neben der Energie hat das Meer auch handfestere Schätze zu bieten: In den Tiefen der Ozeane schlummern gigantische Rohstoffmengen. Mit dem Thema Tiefseebergbau befasst sich der bdw-Autor Martin Angler im Teilartikel „Erzrausch am Meeresgrund“: Er berichtet über die Konzepte sowie die Erforschung der möglichen Folgen für die Ökosysteme im Meer. Im Fokus steht dabei der geplante Abbau von sogenannten Manganknollen, die etwa im Pazifik auf dem Meeresgrund liegen. Sie enthalten neben Mangan weitere Rohstoffe, die bei der Industrie sehr begehrt sind. An Land hat ihr Abbau oft schmutzige Konsequenzen. Allerdings könnte das auch für den geplanten Tiefseebergbau gelten, berichtet Angler.
Einen bereits gigantischen Umweltschaden nimmt der bdw-Autor Hartmut Netz im Artikel „Hilfe für das Plastik-Meer“ ins Visier: In den Weltmeeren häuft sich immer mehr Müll an und bedroht die marine Lebenswelt mit möglicherweise weitreichenden Folgen. Netz berichtet über die Suche nach Möglichkeiten, um die Kunststoffreste wieder aus dem Wasser zu entfernen. In Küstennähe sollen etwa Bakterien und autonome Müllsammler dem Problem entgegentreten.
Das Titelthema „Griff nach dem Meer“ finden Sie in der September-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 17.08.2021 im Handel erhältlich ist.