Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, mit einem modifizierten Tintenstrahldrucker lebende Zellen zu Röhren zusammenzusetzen. Dies berichtet das Wissenschaftsmagazin “New Scientist” (25. Januar). Die Forscher glauben, dass mit dieser Methode in ferner Zukunft sogar ganze Organe hergestellt werden können.
Bei dem Verfahren wird die Farbe in den Patronen des Druckers durch ein Gel ersetzt, das lebende Zellen enthält. Beim Druckvorgang wird Schicht für Schicht übereinander aufgetragen, so dass eine dreidimensionale Struktur entsteht. Das Gel hat dabei eine Stützfunktion für die lebenden Zellen: Es härtet nach dem Drucken bei Temperaturen von über 32 Grad Celsius aus. Wenn die Zellen nach einer gewissen Zeit zu Gewebestrukturen verwachsen sind, kann es entfernt werden. Da ein Farbdrucker mehrere Patronen verwendet, könnten auch unterschiedliche Zelltypen kombiniert werden.
Bevor die Züchtung komplexer Organe nach dieser Methode möglich wird, müssen die Forscher aber noch gewaltige Herausforderungen meistern. Dazu gehört zum Beispiel die Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen. Der Leiter des Experiments, Vladimir Mironov von der Medizinischen Universität in Charleston (USA), sieht jedoch ein gewaltiges Potenzial in der Methode: “Das Verfahren ist viel schneller als der natürliche Wachstumsprozess. Bei manchen Patienten zählt jede Stunde”.
ddp/bdw ? Sebastian Moser