Kleiner, schneller, besser: Immer winzigere elektronische Schaltkreise brauchen auch immer kleinere Kontaktdrähte. US-Wissenschaftler vom Brookhaven National Laboratory haben nun einen molekularen Draht entwickelt, der millionenfach feiner ist als ein menschliches Haar. Die im Querschnitt nur wenige Nanometer umfassende Neuentwicklung wurde in der Fachzeitschrift “Science” vorgestellt.
Durch diesen Nanodraht wandern Elektronen fast ohne jeden elektrischen Widerstand. “Wir haben somit einen Stromfluss mit nur geringem oder gar keinem Energieverlust”, beschreibt Chemiker John Smalley die Folgen dieser herausragenden Eigenschaft. Grundlage für den Aufbau dieses elektronischen Leiters bildet ein organisches, kettenförmiges Molekül namens Oligophenylenevinylen.
Die Forscher verbanden eine Gold- und eine Ferrocen-Elektrode mit diesem Nanodraht und maßen eine sehr hohe Rate für den Elektronentransfer. “Wir glauben, dass die Elektronen über einen so genannten Tunnelprozess in weniger als 20 Picosekunden durch den Draht wandern”, meint Smalley.
Bisher stellten die Forscher Drähte von bis zu drei Nanometern her, ohne dass der Widerstand anstieg. Dennoch erreicht der Draht bislang nicht das theoretische Minimum für den elektrischen Widerstand. Eine weitere Verbesserung der Entwicklung wird daher angestrebt.