Stromlose Handys, Laptops und Handhelds könnten schon bald mit einem Schluck Wodka wieder zum Laufen gebracht werden: Amerikanische Forscher haben eine Bio-Brennstoffzelle entwickelt, die mithilfe von Alkohol elektrischen Strom produziert. Die Zellen hätten sie bereits erfolgreich mit Wodka, Gin, Weißwein und Bier getestet, berichten die Forscher bei einem Treffen der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft in New Orleans.
Der Clou der Bio-Brennstoffzelle ist ein poröser Kunststoff, der die Elektroden umschließt. In die Poren haben die Forscher der Universität Saint Louis Biokatalysatoren eingeschlossen, so genannte Enzyme, die auch in natürlichen Zellen den Abbau von Alkohol antreiben. Bei dieser Reaktion des Alkohols mit Sauerstoff entsteht elektrischer Strom. Als Brennstoff benötigen die Zellen somit nichts als Alkohol.
In den bisherigen Bio-Brennstoffzellen gingen die Enzyme meist nach wenigen Tagen kaputt. In den Poren des Kunststoffs jedoch würden ideale Bedingungen herrschen, sagt die an den Arbeiten beteiligte Forscherin Shelley Minteer. Dadurch könnten die Enzyme auch nach Wochen noch voll arbeiten.
“Die Resultate zeigen, dass Bio-Brennstoffzellen machbar sind”, sagt Minteer. Mit weiteren technischen Verbesserungen könnten die Zellen von der Fläche einer Briefmarke bereits in fünf bis zehn Jahren Handys und andere Kleingeräte antreiben, schätzt die Forscherin.
ddp/bdw ? Marcel Falk