Dadurch begannen die Röhren zu Glühen, und wie erwartet stimmte die Frequenzverteilung des abgestrahlten Lichts gut mit den Vorhersagen des Planckschen Gesetzes der Schwarzkörperstrahlung überein. Kohlenstoffnanoröhren unterscheiden sich daher in dieser Hinsicht nicht von den in vielen Glühbirnen eingesetzten Wolframfäden.
Während diese allerdings einen Durchmesser von mehreren Hundert Mikrometern aufweisen, ist der Durchmesser einer Kohlenstoffnanoröhre so klein, dass sich Elektronen in ihr quasi nur in einer Dimension bewegen können. Wenn die Elektronen daher bei den durch den hohen Strom ausgelösten Zusammenstößen Licht abgeben, ist dieses bevorzugt in Richtung der Achse der Röhre polarisiert. Im Gegensatz dazu können sich die Elektronen in einem Wolframfaden aufgrund des viel größeren Durchmessers in allen drei Raumdimensionen bewegen, so dass das ausgesandte Licht in diesem Fall unpolarisiert ist.
Die Forscher glauben, dass Kohlenstoffnanoröhren einst in neuartigen, billigen Lichtquellen etwa für Mikroskope eingesetzt werden könnten. Die teilweise Polarisation des Lichts würde dann etwa spektroskopische Untersuchungen erleichtern.