Die Untersuchung der Ausbreitung dieses Impulses mit Hilfe eines Oszilloskops ergab, das sich dessen Spitze mit ungefähr vier Milliarden Kilometern pro Stunde durch das Kabel fortbewegte – mehr als viermal so schnell wie Licht im Vakuum. Der Impuls verbreiterte sich bei seiner Ausbreitung allerdings so stark, dass seine gesamte Energie weiterhin mit einer Geschwindigkeit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit durch das Kabel floss. Dies ist im Einklang mit Vorhersagen der Speziellen Relativitätstheorie.
Die Übertragung von elektrischen Impulsspitzen mit Überlichtgeschwindigkeit gelang verschiedenen Forschergruppen schon vor mehreren Jahren ? allerdings nur mit sehr teuren und komplizierten Aufbauten und über relativ kurze Strecken. Die Einfachheit des Experiments von Munday und Robertson ist daher überraschend. Der Aufbau des Versuchs habe nicht mehr als vierzig Minuten gedauert, so die Wissenschaftler.
Die physikalische Ursache der Überlichtgeschwindigkeit liegt in der Deformation des Impulses bei Übergängen zwischen den Kabelabschnitten. Die Impedanzsprünge führen dazu, dass die Wellenkomponenten am Heck des Pulses miteinander interferieren und so seine Spitze nach vorne treiben. Dies erhöht die effektive Geschwindigkeit der Impulsspitze.
Der Impuls wird dadurch allerdings so stark verbreitert, dass sich mit ihm keine Informationen mehr übertragen lassen. Er ist vom elektrotechnischen Standpunkt aus gesehen nutzlos. Die Forscher glauben allerdings, dass eine Variante ihrer Technik die Geschwindigkeiten der Informationsübertragung in elektrischen Telekommunikationsnetzwerken um mehr als fünfzig Prozent steigern könnte.