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Flüssigkristallbildschirme erobern die dritte Dimension

Technik|Digitales

Flüssigkristallbildschirme erobern die dritte Dimension
Ingenieure der europäischen Forschungslabors des Elektronikkonzerns Sharp in Großbritannien haben einen neuartigen Flüssigkristallbildschirm hergestellt, der neben herkömmlichen Bildern auch dreidimensionale Bilder darstellen kann. Dies wird durch ein spezielles Bildgebungsverfahren ermöglicht, bei dem das rechte und das linke Auge verschiedene Bilder zu sehen bekommen. Der Bildschirm soll im Frühjahr 2003 auf den Markt kommen und wird wohl um etwa 50 Prozent teurer als herkömmliche Produkte sein, berichtet der Online-Nachrichtendienst optics.org.

Die unter der Leitung von Grant Bourhill entwickelten Bildschirme setzen ebenso wie herkömmliche Flachbildschirme Dünnschichttransistoren aus Flüssigkristallen für die Wiedergabe zweidimensionaler Bilder ein. Durch einen Knopfdruck kann allerdings eine zusätzliche Schaltungselektronik aktiviert werden, die die Darstellung von entsprechend codierten dreidimensionalen Bildern ermöglicht.

Um die dreidimensionalen Bilder anzuschauen, sind im Gegensatz zu herkömmlichen dreidimensionalen Projektionsverfahren keine speziellen Brillen nötig. Durch die Schaltungselektronik werden nämlich zwei leicht versetzte Bilder ausgesendet, von denen eines für das linke und das andere für das rechte Auge bestimmt ist. Dass die Bilder bei jeweils nur einem der beiden Augen ankommen, wird durch die Ausnutzung der optischen Parallaxe des Sehvorgangs ermöglicht. Als Parallaxe bezeichnet man den Umstand, dass sich bei einer Bewegung des Auges nahe Gegenstände relativ zu fernen Gegenständen scheinbar bewegen.

Um in einen ungestörten Genuss des dreidimensionalen Bildes zu kommen, darf sich der Kopf des Betrachters allerdings nicht mehr als drei Zentimeter aus der optimalen Position entfernen. Dies soll mit Hilfe eines Sensors vereinfacht werden. Die Forscher von Sharp hoffen, dass ihr Bildschirm schon bald eine Flut weiterer dreidimensionaler Bildschirme nach sich ziehen wird.

Stefan Maier
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