Das Internet ist durch seine Kommerzialisierung ein lohnendes militärisches Ziel geworden, ergab eine Studie amerikanischer Geographen. In seiner vorkommerziellen Zeit hatte das Internet eine ausgeprägtere Netzstruktur mit vielen Knotenpunkten. Wenn ein Internetrechner ausfiel, konnten daher andere Computer die anfallenden Aufgaben übernehmen. Aus Kostengründen wurde die Anzahl der Knotenpunkte jedoch reduziert, weshalb ein terroristischer oder militärischer Angriff auf das Internet die Kommunikation eines Landes empfindlich stören kann, meldet die Staatsuniversität Ohio in Columbus (USA).
Die Folgen der Zentralisierung wurden auch am 11. September 2001 sichtbar, erklärt Studienautor Tony Grubesic: In den Zwillingstürmen war ein Internetknoten untergebracht, weshalb durch die Anschläge zahlreiche Gemeinden in der Umgebung von New York vom Netz abgekoppelt wurden.
Das Beispiel zeige, dass vor allem kleinere Gemeinden, die über zentrale Knotenpunkte mit dem Internet verbunden sind, verwundbar sind. Die Internetkommunikation größerer Städte sei jedoch schwerer zu stören, sagt Grubesic. Zumindest amerikanische Städte wie New York oder Los Angeles verfügten immer noch über mehrere vernetzte Zentralrechner.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek