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Computer hilft Phantombilder erstellen

Technik|Digitales

Computer hilft Phantombilder erstellen
Der Computer, dein Freund und Helfer: Die Software britischer Forscher soll der Erinnerung von Zeugen auf die Sprünge helfen, indem sie beim Erstellen von Phantombildern hilft. Die so genannten Morphing-Programme soll dabei zwei Hauptprobleme lösen: Zum einen kann es leicht unterschiedliche Beschreibungen verschiedener Zeugen zu einem Bild verschmelzen – zum anderen kann es das “richtige” Bild finden helfen, wenn sich der Augenzeuge unsicher ist, was an dem Bild “noch falsch” ist.

Jede einzelne Gesichtsbeschreibung erfasst irgendeinen Aspekt des Täters, erklärt Peter Hancock von der University of Stirling. Gemeinsam mit Kollegen entwickelte er das Programm, das die verschiedenen Beschreibungen vereint und dem tatsächlichen Täterbild damit näher kommt.

Das Team testete sein Programm mit Freiwilligen, die einen “Augenzeugenbericht” verschiedener Berühmtheiten ablieferten. Die Forscher erstellten daraus Bilder und baten andere Testpersonen, die Personen zu identifizieren. Während die Bilder einzelner Beschreibungen nur in 50 bis 80 Prozent der Fälle zum korrekten Erkennen führten, brachten es die Durchschnittsbilder auf eine Quote von mehr als 90 Prozent. Derzeit nutzt die Polizei zur Fahnung stets nur ein Bild, um die Öffentlichkeit nicht zu verwirren. Allerdings ist nie sicher, welche Beschreibung bei mehreren Zeugen die Treffendste ist.

Hancocks Team arbeitet gleichzeitig an einem zweiten Programm, das die “Evolution” des Phantombilds unterstützen soll. Oft kommt es vor, dass ein Zeuge mit dem Bild nach seiner Beschreibung noch unzufrieden ist, aber nicht genau benennen kann, was daran nicht ganz richtig ist. Die Software entwickelt aus der Beschreibung 20 leicht unterschiedliche Bilder und lässt den Zeugen die sechs stimmigsten daraus auswählen. “Statt die richtige Nase oder Augen auszuwählen, worin Menschen nicht sehr gut sind, kann der Zeuge ein ganzes Gesicht angucken”, so Hancock. Aus der Auswahl entwickelt das Programm ein neues Set von Bildern, indem es den Durchschnitt nimmt, aber kleine zufällige Veränderungen einfügt.

Mit jeder neuen “Generation” von Gesichtern kommt der Zeuge dem Bild in seiner Erinnerung immer näher, so die Forscher. Noch sind sie mit diesem Programm nicht ganz zufrieden und wollen es mit Hilfe dreidimensionaler Bildgebung verbessern. Es kam allerdings bereits zum Einsatz: In Zusammenarbeit mit der Polizei von Northamptonshire, auf der Suche nach einem Serienvergewaltiger. Die Forscher präsentierten ihre Software auf dem jährlichen Festival of Science der British Association for the Advancement of Science.

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