Bei der Technik wird Samenflüssigkeit in einen Silikonchip von der Größe einer Briefmarke eingeleitet und gelangt in einen winzigen Kanal von weniger als einem halben Millimeter Breite. An einer anderen Stelle des Chips fließt Salzwasser in einen zweiten Kanal und trifft mit der Spermienflüssigkeit zusammen.
Tote oder beschädigte Spermien werden mit dem Salzwasser im Hauptkanal weggespült. Doch gesunde Spermien sind in der Lage, über eine Abzweigung zu einem separaten Ausgang zu schwimmen, wodurch sie von den anderen getrennt werden. Eine menschliche Samenprobe mit nur 45 Prozent an gesunden Spermien enthält nach diesem Vorgang 98 Prozent an befruchtungsfähigen Samen.
Bei Männern, die als unfruchtbar gelten, finden sich häufig nur noch wenige intakte Spermien unter Millionen von defekten. Diese einzeln unter dem Mikroskop auszusortieren, ist sehr zeitintensiv. Die neue Technik könnte diesen Schritt revolutionieren. Kliniken, die künstliche Befruchtungen anbieten, hoffen auf eine Verbesserung der schwierigen Befruchtung im Reagenzglas, die so genannte In vitro Fertilisation. Nun müssen die Wissenschaftler nur noch zeigen, dass die aussortierten Spermien Eizellen tatsächlich effektiver befruchten können.