Zunächst lief alles genau nach Plan. Die illustren Gäste lustwandelten, tanzten und plauderten im großen Ballsaal. Auf ein vereinbartes Zeichen hin verstummte das Orchester, die Türen schwangen auf, und herein rauschte der Künstler. Show-Business vom Feinsten: Er spielte Violine, was noch nichts Extravagantes gewesen wäre, aber gleichzeitig bewegte er sich rasch vorwärts – ohne mit den Fußsohlen den Boden zu berühren. So führte er seine Erfindung vor. Denn der junge Mann war nicht nur Musiker, sondern auch ein begabter Feinmechaniker.
Als er fiedelnd den großen Saal durchquert hatte und sich mit hohem Tempo den übermannshohen, kostbar gerahmten Wandspiegeln näherte, wurde ihm allerdings klar: Er hätte sich auch mit dem Thema Lenken und Bremsen befassen sollen. Zu spät. Sein Auftritt endete krachend in einer Wolke aus Glassplittern, und er erlitt schwere Schnittwunden.
Zum Glück war das nicht das Ende seiner gerade begonnenen Karriere als Konstrukteur mechanischer Geräte, Spielzeuge und Musikinstrumente. Sein weiteres Leben verlief erfindungs- und erfolgreich, er wurde zum Star an europäischen Fürstenhöfen. Was den Künstler-Aberglauben zu bestätigen scheint, dass die Generalprobe immer schiefgehen sollte, damit später alles klappt. Auch das neuartige Fortbewegungsmittel, mit dem er im Spiegelsaal so spektakulär gescheitert war, wurde noch ein Erfolg – allerdings nicht mehr zu seinen Lebzeiten.
Um welchen begabten Erfinder geht es?
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