Die gelöste Substanz blieb zurück und kleidete nun als dünne Schicht unsichtbar die Wand des Gefäßes von innen aus. Einige Zeit später geschah Panne Nummer zwei: Der Mann stieß dieses offene Fläschchen versehentlich vom Labortisch.
Scherben bringen Glück, heißt es, aber in diesem Fall bestand der Glücksfall genau darin, dass es keinerlei Scherben gab. Die Glaswand des Gefäßes war zwar an mehreren Stellen geborsten, doch nicht zersprungen. Der inwendige Film hatte die Fragmente offenbar zusammengehalten. Der Chemiker staunte – und stellte das Gefäß mit einem Achselzucken beiseite.
Es dauerte sechs Jahre, bis er es wieder zur Hand nahm. Schockiert erlebte der Chemiker, wie eine junge Frau bei einem Verkehrsunfall fürchterliche Verletzungen durch splitterndes Glas davontrug. Er erinnerte sich an seine Entdeckung. Nach zeitgenössischen Berichten dauerte es nur Stunden, bis er das Prinzip des nicht zersprungenen Fläschchens auf eine flächige Sandwich-Konstruktion aus zwei Glasscheiben und einer dazwischenliegenden Anti-Splitter-Schicht übertragen hatte.
Es folgten Patent, Firmengründung und wirtschaftlicher Erfolg – allerdings zunächst nicht auf dem Verkehrssektor, sondern auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs.
Um welchen Chemiker handelt es sich?
Die Auflösung finden Sie hier.