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Patentierter Flop

Rätsel

Patentierter Flop
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Illustration: Hubert Warter
Es gibt zahlreiche Beispiele für Erfinder, denen zwar geniale Dinge einfielen, die aber zu naiv oder zu schlafmützig waren, um ihre Geistes­blitze sofort durch Patente zu schützen. Und so machten andere an ihrer Stelle das dicke Geld. Dieses Entdecker­rätsel handelt jedoch von einem, der umgehend die Paten­tierung seiner Idee betrieb.

Kein Wunder, denn er war Angestellter in einer Patentanwaltskanzlei und daher mit der Thematik wohlvertraut. Er verschaffte sich schnell Patente für die USA und für Deutschland. Sie bezogen sich auf ein kleines Objekt, das er erdacht hatte. Er versprach sich viel davon. Denn er hatte eine Lösung entdeckt, wie man Ordnung in die fliegenden Blätter seines Papier­krams bringen konnte.

Seine Landsleute waren mächtig stolz auf ihn. In dem der Fläche nach großen, aber dünn besiedelten Land, das in den Jahren der Patenterteilung noch de facto vom mächtigen Nachbarn verwaltet wur­de, stärkte eine bedeutende einheimische Erfindung das National­gefühl. Das zeigte sich eindrucks­voll, als etwa 40 Jahre später ein aggressiver europäi­scher Staat das Heimatland des Erfinders überfiel und besetzte. Da trugen viele Okkupierte das bewusste kleine Objekt sichtbar an der Kleidung, als Zeichen für die nationale Solidarität.

Kein Erfolg

In dieser historisch-politischen Sym­bolik liegt para­doxer­weise die eigentliche Bedeutung des Gesuchten. Denn ein Markterfolg wurden seine beiden Patente nicht. Eine deutlich bessere Variante seiner Idee, die längst in einem anderen Land gefertigt wurde, trat den Siegeszug um die Welt an – und das, obwohl sie nie patentiert wurde.

Unser Erfinder scheint keine Versuche unternommen zu haben, seine Version irgendwo herstellen zu lassen und auf den Markt zu bringen. Aber in die Herzen seiner Landsleute haben er und sein kleines Objekt es ohne Zweifel geschafft.

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