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Ihm war herrlich schlecht

Rätsel

Ihm war herrlich schlecht
Bild: Hubert Warter

Wieder hing er über der Toilettenschüssel und erbrach sich. Sein Magen krampfte sich zusammen und schickte Wellen von Schmerz durch den Körper. Schon seit ­Tagesanbruch war ihm sterbensübel. Und er war ja so glücklich darüber.

Der Held dieser Rätselgeschichte war keineswegs Masochist. Aber seine Magenschleimhautentzündung war ein starkes Indiz für die Richtigkeit der Hypothese, die er und sein väterlicher Freund und Mitstreiter entwickelt hatten. Letzte Sicherheit brachte danach die einwöchige Antibiotika-Therapie, der sich der Gepeinigte unterzog – denn sie kurierte ihn vollständig. 22 Jahre danach heimste er, zusammen mit seinem älteren Kompagnon, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ein.

Die bahnbrechende Erkenntnis der beiden: Ein Bakterium löst die Krankheit aus, die jahrzehntelang als Folge von Stress oder Übersäuerung des Magens galt. Andere Mediziner hatten es zuvor für undenkbar erklärt, dass Krankheitskeime im ätzenden Milieu der Magensäure leben könnten.

Erste Anzuchtversuche des verdächtigen Bakteriums waren gescheitert. Eine Panne musste helfen: Während der Osterfeiertage blieben einige Proben davon – wider jede Regel – tagelang im Brutschrank. Das gab den sich nur langsam entwickelnden Kulturen endlich genügend Zeit, um heranzuwachsen. Mit genügend Bakterienmaterial konnten die beiden nun Forschungen anstellen – bis schließlich der hier Gesuchte, um den letzten Beweis zu führen, einen großen Schluck Bakteriensuppe trank.

Wer unternahm den mutigen Selbstversuch?

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Der australische Arzt BARRY MARSHALL (geboren 1951) schluckte 1983 im Selbstversuch einen konzentrierten Cocktail aus Helicobacter-pylori-Bakterien. Die akute Magenschleimhautentzündung, die er darauf bekam, sowie das völlige Ausheilen der Symptome durch ein antibakterielles Medikament bestätigten: Dieses Bakterium löst Gastritis aus, bis hin zu Magenkrebs als möglicher Spätfolge. Den Anfangsverdacht hatte Marshalls Forschungspartner John Robin Warren (geboren 1937).
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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