Sie studierte Chemie und hatte das unwahrscheinliche Glück, tatsächlich in diesem Beruf angestellt zu werden. Ihr Arbeitgeber akzeptierte in seinen Laboratorien auch weibliche Wissenschaftler. Er setzte die angehende Forschungschemikerin zusammen mit einem Kollegen allerdings auf ein unbequemes Gebiet: Künstlichen Gummi sollte sie entwickeln, aus dem man kerosinbeständige Tankschläuche für Flugzeuge machen konnte. Die Basis dafür sollten neu synthetisierte Fluor-Verbindungen sein.
Um es gleich zu sagen: Aus den Schläuchen wurde nichts. Trotzdem konnte sich die Unternehmensleitung später beglückwünschen, die junge Frau eingestellt zu haben. Die kam nämlich ins Nachdenken, als sie 1953 eine kleine alltägliche Panne im Labor beobachtete.
Undurchdringliche Schutzschicht
Ein Laborant hatte eine Emulsion aus einer Fluor-Verbindung und Latex verschüttet. Ein paar Spritzer waren auch auf seinen Stoff-Tennisschuhen gelandet. Und nun rieb und rieb der Unglücksrabe an den Flecken herum, ohne dass sie aus dem Gewebe herausgingen. Wasser und Reinigungsmittel perlten einfach davon ab. Um genau zu sein: Die Schuhe wurden an den Stellen, auf die die Emulsion gespritzt war, nicht einmal vom Wasser benetzt. Nichts blieb darauf haften, auch keine Schmutzpartikel.
Die aufmerksame Chemikerin und ihr Kollege hatten eine höchst wirkungsvolle Imprägnierung gegen Nässe und Schmutz entdeckt. Nach weiteren Verbesserungen der Substanz nahm die Gesuchte eine Probe mit in eine Textilfabrik, um sie dort noch einmal testen zu lassen. Während dies geschah, musste sie allerdings draußen vor der Tür warten: Frauen hatten keinen Zutritt. Die Tests verliefen positiv.
Das Imprägnierungsmittel, das das Unternehmen 1956 auf den Markt brachte, spielte mehrere Hundert Millionen Dollar ein.
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